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Kulturlandschaften – Wasser
Das Museum für Photographie begann in den 1990er Jahren im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft mit dem Aufbau einer fotografischen Sammlung zur Region. Ikonische Werke wie die von Heinrich Heidersberger
oder Heinrich Riebesehl zeigen die landschaftliche Prägung und Veränderungen
durch Landwirtschaft und Industrie.
Christa Zeißigs Fotobuch Landlicht aus dem Jahr 2000 dokumentiert eindrucksvoll das Verschwinden bäuerlicher Kultur. Ihr Werk zeigt mit feinem Humor und Ironie die Brüche im romantisierten Bild des Landlebens und ist mit 100 Fotografi en das größte Konvolut der Sammlung.
Fragen nach Umwelt, Nachhaltigkeit und Wasserknappheit spielten damals beim Aufbau der Sammlung zunächst kaum eine Rolle. Heute wirken viele Aufnahmen – etwa zu industrieller Landwirtschaft oder Altlasten – wie eine kritische Vorwegnahme heutiger Umweltdebatten.
Im Themenjahr Wasser der Braunschweigischen Landschaft 2024/25 wurde die Sammlung neu betrachtet – mit Fokus auf Wasser als wertvolle, aber gefährdete Ressource. Besonders in trockenen Jahren wird die Wasserknappheit durch landwirtschaftliche Nutzung spürbar und zur Herausforderung für die Region.
Die Wettbewerbsfotografien von 2024 greifen das Thema Wasser künstlerisch vielfältig auf: von Uferlandschaften an der Oker über Ausgrabungen im Jurameer bis hin zur Renaturierung von Tagebaugebieten. Einige Arbeiten verbinden Vergangenheit und Zukunft auf eindrucksvolle Weise.
So entstehen spannende Bezüge zwischen der historischen Sammlung und den aktuellen Wettbewerbsarbeiten. Der Dialog zwischen dokumentarischer Vergangenheit und künstlerischer Gegenwart erweitert den Blick auf Wasser als lebenswichtiges und gestaltbares Element.
Herausgeber: Braunschweigische Landschaft e.V., 2025
ISBN: 978-3-910570-07-8
Gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
Fotos: Heike Ullmann