AG Heimatpfleger

#WirWeckenHeimatgefühle

Im heutigen Beitrag geht es weiter mit der Geschichte des Hauptmann Nagel:

Im Anschluss an das mindestens zweijährige Theologiestudium an der damals noch bestehenden Helmstedter Universität Juleum bereiteten sich die Kandidaten des geistlichen Amtes unter Führung des Abtes von Riddagshausen und des Klosterpriors auf ihre Aufgaben in den Gemeinden vor und übernahmen praktische Vertretungsaufgaben in benachbarten Gemeinden und Vakanzen. Sie waren darüber hinaus verantwortlich für die Einhaltung der Tagzeitengebete in der Klosterkirche und zum gemeinsamen geistlichen Leben aneinander gewiesen.

Als Quelle des Gestanks wurde ein Gewölbe hinter dem Hochaltar geortet, in der der Sarg des verstorbenen Abtes Specht stand. Dieses Gewölbe wurde bei der Generalsanierung der Klosterkirche 1962-1975 „wiederentdeckt“ und endgültig mit den Sandsteinplatten überdeckt. „Man machte daher den Schlus, es müße daselbst ein todter Cörper, der in die Verwesung gegangen, liegen, und der Senior Collegii h. Himstedt ließ den 6ten Jul. Als am Sonnabend, um 6 Uhr Abends, in der Stille, das Gewölbe durch den Schmid eröfnen, nam auch noch zum Gehülfen den Closter Einheizer. Nach vieler Mühe wurden zwei Thüren eröfnet, und man sah unter dem Sarge 2 beine, die gestiefelt waren, hervor ragen.“

Senior Himstedt erstattete dem Drost von Rhetz und dem Klosterjustitziar Hofrat Schrader Bericht von dem Fund. Beide eilten unverzüglich zu besagter Kapelle, wo der Schmied und der Klostereinheizer den Leichnam unter dem Sarg hervorzogen „… und siehe, es war der Cörper obbesagten Nagels in seiner Uniform, nebst bey ihm liegenden bloßen Degen, womit er ihm selbst die arterien am Halse abgeschnitten hatte.“

Ihr möchtet wissen wie es weitergeht? Dann seid gespannt auf die Fortsetzung am 01.10.2023!

Die Beiträge der Reihe „Wir wecken Heimatgefühle“ entstehen in Zusammenarbeit unserer AG Heimatpflege mit den ehrenamtlich forschenden Ortsheimatpfleger*innen unserer Region. Die Informationen und das Bildmaterial verdanken wir Reinhard Wetterau, Stadtheimatpfleger Riddagshausen.

Foto: https://ansichtskarten-lexikon.de/ak-17766.html