
AG Heimatpfleger
#WirWeckenHeimatgefühle
Im heutigen Beitrag unserer Reihe „Wir wecken Heimatgefühle“ stellen wir euch den Lichtenberger Hof, einst Gasthof zur Linde, in Salzgitter-Lichtenberg vor:
Turnhalle, Kinosaal, Diskothek – wenn die Gebäude an der Burgbergstraße 54 in Salzgitter-Lichtenberg reden könnten, würden sie wohl abendfüllend Geschichten erzählen.
Ein im Fachwerk des Hauses verbauter Balken ist mit der Jahreszahl 1682 beschriftet. 1732 wurde die Hofstelle im Geldregister des Amtes Lichtenberg erwähnt. Hermann Wesche, dem der Hof seit 1883 gehörte, baute im Jahr 1885 einen Saal, den der 1912 gegründete Männerturnverein Lichtenberg auch als Sportstätte nutzte. 1902 kaufte Fritz Wunsdorf die Gaststätte. Ein Inventarverzeichnis aus diesem Jahr erlaubt uns einen genauen Blick in die Ausstattung einer Gaststube um die Jahrhundertwende: u.a. fünf Tische, 14 Stühle, zwei Zigarrenschränke und drei Streichholzdosen sind aufgeführt. 1910 ließ Wunsdorf einen neuen Pferdestall errichten und 1928 baute er eine Kegelbahn, die bis heute in Betrieb ist. In den 1950er Jahren fanden auf dem Saal immer donnerstags gut besuchte Filmvorführungen statt, in den 1960er Jahren wurde der Saal von der Familie Kuhfuß rustikal umgebaut und in eine Diskothek umgewandelt, die an den Wochenenden hunderte von Gästen aus der Umgebung anlockte.
Heute wird der Lichtenberger Hof als Hotel und Landgasthof betrieben.
Neugierig geworden?
Weitere Informationen zur Geschichte des Lichtenberger Hofes und weiterer Gaststätten in Salzgitter-Lichtenberg findet Ihr unter: http://heimatkreis-lichtenberg.de/
Die Beiträge der Reihe „Wir wecken Heimatgefühle“ entstehen in Zusammenarbeit unserer AG Heimatpflege mit den ehrenamtlich forschenden Ortsheimatpfleger*innen unserer Region. Die Informationen und Fotos des heutigen Beitrags wurden von Klaus-Peter Matzke, Ortsheimatpfleger von Salzgitter-Lichtenberg, dem Heimatkreis Lichtenberg und dem Stadtarchiv Salzgitter zur Verfügung gestellt.