AG Heimatpfleger

#WirWeckenHeimatgefühle

Im heutigen Beitrag geht es weiter mit der Geschichte des Hauptmann Nagel:

Man ließ ihn liegen. Die Thüren wurden wieder verschloßen, und der Justitiarius sezte einen Brieff an Sermum auf womit ein Bothe abgefertiget ward.

Diese Vorsicht war deswegen nothwendig, weil, wenn es wäre ruchbar worden, so wäre den folgenden Sontag kein Mensch zur Kirche gekommen; Es wurdt die ganze Nacht in der Kirche geräuchert. Alles dieses, was vorgenommen war, haben Sermus des morgens gebilliget, und ordre gestellet: Es solle des Sontages nachmittages um 4 Uhr nach geschloßenen Gottesdienst, der Cörper auf den Kirchhof getragen, von zween Chirurgis und einen Medico, in Gegenwart des Drostens, Justitiarii und Guarnison-Auditeurs visitiret, und als dem gleich eingescharret werden, so auch geschehen. In der Stadt war es ruchbar worden, und etliche 100 Menschen, worunter auch etliche vomehme waren, wolten Zuschauer abgeben, da aber die Pforte des Kirchhofs verschloßen war, konten sie nur über die Mauer sehen.

Dies war das klägliche Ende eines Menschen, der als ein ungerechter Haußhalter, die Arbeits-Leute nicht bezahlet, sondern über sich schreiend gemacht, dem Gesöff und Spiel ergeben, und wie es hieß, mit Huren zugehalten, ob er gleich eine brave Frau gehabt, sich vom Satan verblenden laßen, aus Furcht von seinem Amte abgesezet zu werden, und also seine Ehre zu verliehren, den unglüklichen Leib- und Seel-Verderbenden Entschluß faßte, ihm selbst das Leben zu nehmen.

Ihr möchtet wissen wie es weitergeht?

Dann seid gespannt auf die Fortsetzung am 01.11.2023!

Die Beiträge der Reihe „Wir wecken Heimatgefühle“ entstehen in Zusammenarbeit unserer AG Heimatpflege mit den ehrenamtlich forschenden Ortsheimatpfleger*innen unserer Region. Die Informationen und das Bildmaterial verdanken wir Reinhard Wetterau, Stadtheimatpfleger Riddagshausen.