AG Museum

#objektdesmonats

Das Objekt des Monats Mai stammt aus Räbke – dem 7 -Mühlen-Dorf am Elm im Landkreis Helmstedt.

Vor zwei Jahren wurde ein „Behälter“ auf dem Mühlenboden des Gruppendenkmals Mühle Liesebach gefunden. Er war total verstaubt. Zunächst ging man davon aus, dass das Gefäß in früheren Zeiten als Transportbehälter für Betonarbeiten eingesetzt wurde, da die Staubschicht mehrere Zentimeter betrug.
Die Rücksprache mit dem Mühlenexperten Rüdiger Hagen ergab jedoch Folgendes: Bei dem gefundenen Himpten handelt es sich um ein altes Braunschweiger Hohlraummaß, bei dem nicht das Gewicht, sondern das
Volumen im Mittelpunkt steht. Es ist ein Gefäß, in dem eine bestimmte Menge Getreide nicht nach Gewicht, sondern nach Füllmenge gemessen wurde. Jeder Staat hatte seine eigenen Maße. Ein Himpten betrug im Durchschnitt etwa 15 Kilogramm Weizen oder 20 Kilogramm Roggen. Durch Abmessen mit diesen
Gefäßen konnte der Müller auch seinen Naturallohn (die Metze) vom anliefernden Bauern nehmen. Dafür gab es dann das Metzgefäß, was ähnlich aussah, aber viel kleiner war. Die Metze war in unseren Gegenden der 16. Teil eines Himptens.

Der auf den Bildern abgebildete Himpten aus der Mühle Liesebach in Räbke ist schon ziemlich alt und stammt aus der Zeit vor der Gewerbefreiheit.

Ein Mühlenfreund aus dem Kreis des Räbker Förderverein Mühle Liesebach e.V. hat das Gefäß fachtechnisch einwandfrei restauriert. Seit dieser Zeit hat es einen herausragenden Platz in der Wassermühle, die seit 2007 liebevoll restauriert wird. Weitere Informationen zur Mühle findet Ihr unter
www.muehle-raebke.de.

Die Beiträge der Reihe „Objekt des Monats“ entstehen in Zusammenarbeit unserer AG Museum mit den kleinen Museen, Heimatstuben und regionalgeschichtlichen Sammlungen unserer Region. Jeden Monat am
#depotdienstag stellen wir Euch einen besonderen Schatz dieser Sammlungen vor.

Fotos und Informationen des heutigen Beitrages stammen von Klaus Röhr, Vorsitzender Räbker Förderverein Mühle Liesebach e. V.